Laserbeschriftungssysteme: Fragen an Jens Heidel
- Jens Heidel
Vertriebsleiter Nord
Laserbeschriftungssysteme
Was bevorteilt die Laserbeschriftung gegenüber Tinte oder Thermodruck?
Wer die Direktbeschriftung mit dem Laser wählt, entscheidet sich für das Rundum-sorglos-Paket. Die Beschriftung ist dauerhaft, wischfest und es werden keine zusätzlichen Materialien auf das Produkt aufgebracht. Dank der hohen Strahlqualität lassen sich auch Bauteilformen wie Radien und unebene Flächen mit einer Auflösung von bis zu 1.000 dpi kennzeichnen. Es entsteht eine Beschriftung mit hoher Resistenz gegen Umwelteinflüsse und Lösungsmittel sowie Abrieb. Da es sich bei der Laserkennzeichnung um ein berührungsloses Verfahren handelt, müssen die Bauteile nicht aufwendig gespannt werden. Die vergleichsweise höhere Investition für die Anschaffung amortisiert sich durch die Wartungsfreiheit der Geräte sowie das Fehlen von Verbrauchsmaterialien wie Farbbändern oder Etiketten.
Kann jeder Werkstoff laserbeschriftet werden?
Im Prinzip ja. In der Praxis bei unseren Kunden sind es zumeist Metalle oder Kunststoffe und Laserfolien.
Warum sind cab Beschriftungslaser in der industriellen Fertigung so angesehen?
Das liegt zum einen an der robusten Bauweise der Geräte und der hohen Strahlqualität des Lasers. Entscheidend ist aber, dass unsere Faserlaser in allen Belangen für eine einfache Integration entwickelt wurden. Sie sind mit einem Performance Level d und allen nötigen Sicherheits- und Kommunikationsschnittstellen die ideale Integrationskomponente für die Lösung industrieller Beschriftungsaufgaben.
Welche Rolle spielt dabei die Strahlquelle?
Sie ist auf jeden Fall ein wichtiger Faktor. Alle unsere Beschriftungslaser sind gepulste Faserlaser. Das heißt, die hier eingesetzten Komponenten sind Garanten für hohe Strahlqualität und hohe Verfügbarkeit bei sehr langer Lebensdauer. Unsere Faserlaser sind mit 10 Watt, 20 Watt und 30 Watt CW-Leistung lieferbar.
Ist die hohe Flexibilität der FL+ Systeme ein durchschlagendes Argument?
Absolut! Beschriftungslaser FL+ sind universell einsetzbar. Ob zur Beschriftung hoher Stückzahlen integriert in vollautomatische Fertigungslinien, als Systemlösung LM+ zum Beschriften von Etiketten aus laserbeschriftbarer Folie direkt von der Rolle oder als THS+ zum Beschriften von Typenschildern aus Metall oder Kunststoff – wir bieten für nahezu jede Applikation eine Lösung. Zur Beschriftung von Einzelteilen oder Kleinserien kann der FL+ in Verbindung mit dem Schutzgehäuse LSG+100E als Handarbeitsplatz betrieben werden. Der Arbeitsraum ist groß genug, um Teile bis 49 Zentimeter Höhe aufzunehmen. Funktionen wie das elektrische Öffnen und Schließen der Bedientür, zusätzliche Achsen und die ergonomische Montage eines Bildschirms samt PC-Tastatur an einem Tragarm machen die Bedienung des LSG+ komfortabel. Gesteuert werden alle FL+ Systeme von der ausgereiften Beschriftungssoftware cabLase.
Weshalb fehlt der XENO 1 in dieser Aufzählung?
Der XENO 1 arbeitet als einziges cab Laserbeschriftungssystem nicht mit dem FL+, sondern mit einem alternativen Faserlaser. Vor seiner Entwicklung haben wir uns intern zusammengesetzt und beratschlagt: Was benötigen die Kunden, was wir ihnen nicht bereits anbieten können? Häufig wurde ein Beschriftungssystem „out of the box“ geäußert, das als Tischgerät zu verwenden und mühelos bedienbar ist, zugleich aber die Möglichkeiten und Funktionalität eines Premiumsystems hat. Das Ergebnis ist der XENO 1. Er rundet die Palette der cab Laserbeschriftungssysteme im unteren Preissegment ab.
Welche drei Hauptfaktoren bestimmen die Auswahl des Lasersystems?
Mich auf drei Punkte zu beschränken dürfte schwierig werden – aber ich will es versuchen. Zuerst einmal geht es um das zu beschriftende Bauteil, dessen Material und Oberflächenbeschaffenheit. Dann steht als zweiter Faktor das „wo?“ und „wie?“ der Beschriftung. Geht es um eine einzelne Arbeitsstation oder wird innerhalb einer Fertigungsstraße beschriftet? Trifft das Letztgenannte zu, ist entscheidend, ob der Gegenstand während der Laserbeschriftung in Ruhe oder Bewegung ist. Als letzten Punkt in dieser Reihe sehe ich die Branchen- und Kundenspezifik. Jeder industrielle Sektor hat seine eigenen Anforderungen an die Beschriftung. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass die Rückverfolgbarkeit der Produkte eine immer größere Rolle spielt. Codes und Markierungen auf Kfz-Bauteilen oder Instrumenten der Medizintechnik müssen allen Ansprüchen an die Qualitätssicherung, Fälschungs- und Prozesssicherheit genügen. Gleiches gilt für die alphanumerischen Zeichen an Elektronikbauteilen, Klemmen oder elektrischen Schaltgeräten. Unsere Aufgabe ist es, Kundenbedarf und unterschiedliche Rahmenbedingungen genau zu evaluieren, auf die Spezifikation unserer Geräte sowie Zubehörteile zu übertragen und dem Kunden daraufhin eine Lösung anzubieten.
August 2017